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Grenzstein Nr.11 von 1865

Im Jahr 1865 als das das Königreich Hannover noch existierte, wurden in unserer Gemeinde Grenzsteine gesetzt. Der Grenzstein der hier beschrieben wird, begrenzte die Grenze zwischen den Ämtern Meppen und Lingen. Zugleich ist sie die Grenze zwischen den Gemeinden Wachendorf (MEP) und Lohne (LIN). Die Grenze ist heute nicht mehr existent und der Stein hat seine ursprüngliche Aufgabe verloren. Zunächst war er königlich hannoverscher Stein, um dann ab 1866 ein königlich preußischer Stein zu werden.

Da Königreiche nicht ewig halten, wurde er 1918/19 ein freistaatllich Preußisch. Als dann 1933 die Nazis die Macht inne hatten wurde der Freistaat Preußen seiner Eigenständigkeit enthoben und gleichgeschaltet. Erst mit dem Ende des Nationalsozialistischen Deutschland 1945, sah unser Stein wieder Licht am Ende des Tunnels. 1946 wurden die ehemaligen preußischen Provinzen aufgelöst und den verschiedenen Bundesländern zugeordnet. Unser Stein wurde ein Niedersächsischer und ist es seit über 65 Jahren.

Doch nicht nur die großen Länderverschiebungen setzten dieser ehemaligen Ämtergrenze zu, auch Gemeinde -und Kreisreformen schoben sich über diese ehemalige Grenze hinweg. 1866 wurden die Ämter aufgelöst und zu preußischen Steuerkreisen. Diese Steuerkreise waren von kurzer Dauer und 1885 zu Landkreisen. Die Landkreise Lingen und Meppen entstanden. 1934 wurde die Gemeinden Wachendorf aus dem Kreis Meppen in den Kreis Lingen eingegliedert und somit war unser Stein nur noch ein Begrenzungsstein zwischen den Dörfern und endgültig seiner Bedeutung enthoben.

Als dann in den 1970er Jahren erneut Kreis und Gemeindereformen durchgeführt wurden, wechselte das Gebiet erneut seinen Namen. Die Gemeinde Schepsdorf - Lohne wurde aufgelöst und das Gebiet von dem wir hier sprechen wurde zur Gemeinde Wietmarschen das nun Teil der Grafschaft Bentheim wurde.

Das ist nun der Zustand und dieser wird vielleicht lange anhalten. Aber nichts ist von Dauer, so auch nicht der Standort unseres Steines. Weder Wind und Wetter konnten ihm über mehr als hundert Jahre nichts anhaben, noch Tiefpflügen konnte ihn aus den Boden reißen. Als aber Entwässerungsgräben in dem Gebiet gezogen wurden, lag der Verlauf der "Grenze" mitten diesem Graben. Der Stein wurde ausgebaggert und achtlos auf die Seite geworfen. Keiner interessierte sich mehr für ihn. Er wuchs mit Moos zu und wurde mit Laub und Astwerk überhäuft.

Der Stein wurde wiederentdeckt und sollte dort nicht liegenbleiben. Er sollte wieder in die Öffentlichkeit gebracht werden. Da das an seinem alten Standort nicht möglich war (mitten in einem Graben), wurde er in Sicherheit gebracht und am Dorfgemeinschaftshaus in Nordlohne wieder aufgestellt. Er ist hier der Öffentlichkeit zugänglich und belegt, stellvertretend für die anderen 15 Steine, die wechselvolle Geschichte der Ortschaften Wachendorf, Lohne, Schwartenpohl und Nordlohne.

Diese Steine haben eine Länge von 150 cm x 29 cm x 29 cm und sind aus Sandstein angefertigt. Das Gewicht dieser Steine dürfte bei ca 130 Kilo liegen. Der Stein Nr. 11 hat nun einen neuen Standort am Dorfgemeinschaftshaus in Nordlohne gefunden. Dorthin wurde er unter Mithilfe von Tobias, Hannes und Hermann Brüning verbracht. Georg und Jörg Lammers setzten ihn wieder ein.

Auf dem Stein sind folgende Inschriften eingebracht:

Südausrichtung
  • 11 (Nr. 11 - Die Nr. 1 befindet sich an der Ems)
  • AL (Amt Lingen)
  • L (Lohne - für die Gemarkung)
Nordausrichtung
  • AM (Amt Meppen)
  • DW (Dalum - Wachendorf)
Ostausrichtung
  • 1865

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