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Das ehemalige Betonwerk und Kiesgrube in Nordlohne

Ende der 1940er Jahre begann die Lingener Firma Johann Schulte mit dem Abbau des Kiesberges in Nordlohne. Dieser wurde zwar schon früher abgebaut, aber nach dem Kriege fing man an, dieses systematisch und organisiert zu tun. Zuvor holten sich die Nordlohner den Kies selbst aus dem Berg, wenn sie Kies für anfallende Baumaßnahmen benötigten.

Für den Betrieb des Kieswerkes wurden Werkshallen und eine Verladerampe errichtet. Zunächst wurde nur Kies abgebaut. Später wurden auch Rasenkanten und Bordsteine aus Beton hergestellt.

Um den Kies aus der Grube an der Rampe bereitzustellen, wurden Loren in der Grube mit dem Kies befüllt. Diese Loren konnten mit ca. 1 Kubikmeter Schüttgut beladen werden. Um die Loren auf den Berg zu bringen, wurden Ochsen und Kaltblüter für die schwere Arbeit eingesetzt. Später wurde eine Lok angeschafft, die dann diese Arbeit verrichtete.

Die beladenen Loren wurden für Kunden vorgehalten, damit diese zügig bedient werden konnten. Lkw und andere Fuhrwerke fuhren längsseits an die Rampe heran und die Loren wurden von der Verladerampe aus befüllt.

Reste dieser Verladerampe sind auch heute noch an der Kiesbergstraße zu sehen
Luftaufnahme von 1937

 
Die Loren wurden in den Anfangszeiten noch mit der Hand beladen. Ab den 60er Jahren wurde der Abbau zusehends automatisiert. Wenn man zuvor mit harter körperlicher Arbeit die Loren per Hand belud, kam dann ein Seilbagger zum Einsatz, der die Beschäftigten entlastete.

Förderbänder wurden errichtet, um das abgebaute Material zu den Loren bzw. zum neuaufgestellten Silo transportieren zu können. Ebenso wurde eine Siebanlage gebaut.

Diese diente dazu, um aus dem Kiessand Mauer und Estrichsand zu gewinnen. Die ausgesiebten Gesteine wurden dann in der Fertigungshalle zu Bordsteinen und Rasenkanten verbaut.
 
Luftaufnahme von 1958

Es sollte auch eine Waschanlage errichtet werden, um die Qualität der Produkte hochzuhalten, aber dieses Vorhaben scheiterte daran, dass man im Bereich der Grube nicht genügend Wasser finden konnte, um den Wasserbedarf zu decken. Es wurde mitunter bis in 100 m Tiefe gebohrt, aber Schichten die genügend Wasser führten, wurden nicht entdeckt. So musste man sich darauf beschränken, weiterhin mit Hand den besten Kies zu fördern. Der Abbau schritt weiter voran und Unmengen an Kies wurden abgefahren. Der Kies wurde im Straßenbau verwandt, oder es wurden auch große Mengen zum Isterberg bei Bad Bentheim verbracht, um dort abgebaute Lehmkuhlen zu füllen. Zeitweise wurde 200 Kubikmeter am Tage umgeschlagen. Aber irgendwann war der Berg soweit ausgebeutet, dass man nur noch auf lehmhaltige Schichten stieß.
Aufnahme aus den 1960er Jahren
(Quelle Laurenz Niehoff)

War der Kies in den Anfangsjahren noch von sehr guter Qualität, so sank diese im Laufe Jahre stetig. Der hohe Lehmanteil wirkte sich nachteilig auf die Herstellung der Rasenkanten und Bordsteine aus. Da es keine Möglichkeit gab, den Kies auszuwaschen, wurde der lehmhaltige Kies in den Bordsteinkanten mitverarbeitet. Sie barsten im Winter, wenn das eingeschlossene Wasser gefror und sich ausdehnte. Ein ähnliches Problem entstand bei der Verarbeitung von Straßenuntergründen die aufquollen, wenn der Lehmanteil im dem verbauten Material sich unter Frost ausdehnte.
Als dann noch Kies von besserer Qualität herangefahren werden musste, um die Qualität der Produkte zu halten, war man nicht mehr wettbewerbsfähig und das Betonwerk schloss 1967 mit der angeschlossenen Kiesgrube seinen Betrieb.
 
Aufnahme aus den 1960er Jahren
(Quelle: Hermann Niehoff)

(Bildquelle: Kathrin Lammers - 2010)
Ehemaliger Lokschuppen am Kiesberg. Der Schuppen bestand aus Wellblechplatten und diente früher als Garage für die Lok die für das Schleppen Loren verwandt wurde. Leider wurde der Schuppen Anfang 2013 abgerissen.
Reste des ehemaligen Lagerhallengebäudes am Kiesberg. Dieser Teil war massiv aus Mauerwerk gebaut. Der alte nicht mehr existente Teil fiel einem Brand zum Opfer.

(Quelle: Kathrin Lammers - 2010)

(Quelle: Kathrin Lammers - 2010)
Verladerampe an der Kiesbergstraße. Die Fuhrwerke oder Lkw fuhren zum Beladen an die Rampe heran. Die mit Kies beladenen Loren wurden auf Schienen an den Rand der Rampe gefahren, um dort abgekippt zu werden.